über Wasser, Wolken, Stahl und mehr. . .

Der Maskenlatz

1. Vorschau


2. Das Vorhaben

Wir hatten uns für Training und ggf. auch Turniere weiße Masken gekauft. Schwarz gefiel mir zwar schon von Anfang an besser, aber auf Turnieren sind eben Masken mit hellem Latz vorgegeben.

Nun werde ich aber aller Voraussicht nach nicht zu Turnieren ausrücken und die Maske ist auch nicht mehr gerade weiß. Wie sagte schon die Oma von B. Sick: "Beige ist keine Farbe, beige wird es von alleine..." Und die gute Frau hat vollkommen Recht. Hier ein Bild aus März 2020, da musste die Maske ja auch noch als Mundschutz mit wechselbaren Filtereinsätzen dienen...

Wobei ich in der Öffentlichkeit lieber meinen Mund-Nasenschutz nach dem Design von HahnsAtelier trage. Das ist wenigstens kein Einwegartikel, trägt sich bequem und der waschbare Filter läßt sich schnell & einfach austauschen, das Wichtigste jedoch: Die Brille beschlägt mit diesem MNS nicht mehr!

Aber zurück zum ehemals blendend weißen Maskenlatz...

Dieser "automatische", beige Farbton wirkt irgendwie schmuddelig und ist schlecht wegzubekommen. Vielleicht würde ja, wie beim Säubern des Gelcoat eines Bootes, Oxalsäure helfen, aber ob dies dann nicht die Festigkeit (1600N) beeinträchtigt, kann ich wirklich nicht sagen.


Genau dieser Umstand sorgt auch dafür, dass ich nicht wahllos mit Färbemitteln oder Lacken an diese Faser gehen kann. Textilfarben sind jedenfalls bei dem Material völlig wirkungslos und sorgen höchstens für eine völlig "versaute" Optik. - Kunstfaser eben. Lediglich der Kantenschutz aus weicher Baumwolle ist bereit, Farbe anzunehmen.

Was mir also blieb, war eine zusätzliche Schicht Leder in der gewünschten Farbe aufbringen. Oberflächliche Verklebungen machen dem Material offensichtlich nichts aus, so wurde ja auch Heißkleber bei der Produktion der Maske verwendet. Ein schönes schwarzes Velourleder habe ich noch auf Lager und so habe ich nun erst mal mit Papier die groben Maße abgenommen und diese Schablonen dann aus dem Leder geschnitten.

Dabei habe ich mich bewusst für einen dreiteiligen Schnitt entschieden, kann man so doch Spannungen des Leders auf dem speziell geformten Latz schön ausgleichen. Nach der "Anprobe" habe ich die zunächst vernäht, hier die Innenseite,

hier die später sichtbare Naht:

Die Innenseite wurde fein angepasst und dann das Leder schrittweise mit dem bewährten Kövulfix verklebt. Bevor die äusseren Kanten  versäubert wurden, durfte es eine Stunde trocknen.

An den Kanten muss das Leder nun bis zum wirklich kraftschlüssig verklebten Teil zurückgeschnitten werden, das sieht dann erst mal gar nicht gut aus, ist aber notwendig.


Der überschüssige Kleber auf der Baumwollkante wird entfernt und der Einfachheit halber, die Baumwolle dann mit der extrem dunklen Lederfarbe bearbeitet. So können sich dann auch die Kanten sehenlassen.


Auch die farblich etwas hervorstechende Naht wurde noch etwas abgedunkelt.

Jetzt fühlt sich die Maske wirklich sehr gut an und sieht toll aus. Noch ein paar Stunden trocknen, dann kann sie wieder richtig eingesetzt werden.


3. Die Zugehörigkeit

So, und damit jeder weiß, welcher Fechtschule man dies Maske zuordnen muss...

Es passt ideal zu dieser Maske

eine wirklich schöne Lederarbeit.